Neues Standortkonzept von Vivento

Ein Großteil zumal älterer Mitarbeiter der Telekom war bislang in der Auffanggesellschaft Vivento Customer Services (VCS) mit 13 Standorten im gesamten Bundesgebiet beschäftigt.

Statt 13 nur noch 6 Standorte

Betriebsräte nicht begeistert

Harms: Kompromiss Optimum

Setzte sich für VCS-Standorte bei Telekom-Chef ein: Linken-Chef Gregor Gysi
Setzte sich für VCS-Standorte bei Telekom-Chef ein: Linken-Chef Gregor Gysi. (Foto: M. Oehlerking)

18.3.2015 - Ein neues Standortkonzept könnte laut TREFFPUNKIT BETRIEBSRAT ab Herbst dafür sorgen, dass viele von ihnen einen Umzug nicht mitmachen und freiwillig kündigen. Der Betriebsrat in Osnabrück hat sich dagegen gewehrt – zum Schluss vergeblich.

 

Wie getfax darüber hinaus erfährt, war das Konzept bei keinem der betroffenen Betriebsräte auf helle Zustimmung gestoßen. Warum dann schließlich ein Mehrheitsbeschluss doch den Osnabrücker Betriebsrat überstimmen konnte, war nicht zu erfahren. Unklar war zudem, inwieweit Nardmanns Äußerungen jetzt in der "NOZ" mit dem Gesamtbetriebsrat von VCS abgestimmt waren. Seitens ver.di wird Unverständnis für die Haltung des Osnabrücker Betriebsrates geäußert.

 

Hanno Harms, bei Ver.di für die Nordstandorte von VCS einschließlich Osnabrück zuständig, gegenüber getfax: "Anfangs waren selbstverständlich alle Standortbetriebsräte von VCS gegen die Standortpläne. Wir haben jetzt einen Kompromiss herausgeholt, dem der Gesamtbetriebsrat mit Einverständnis auch der Osnabrücker zustimmen konnte, weil er ein Optimum darstellt. Dass die Osnabrücker jetzt dagegen sein wollen, ist aus unserer Sicht unverständlich." (s. Leserbrief).

 

Beobachter in Berlin halten es nicht für unwahrscheinlich, dass nicht nur ver.di, sondern auch ein Brandbrief von Linken-Chef Gregor Gysi  vom 28. November 2014 (s. unten) an Telekom-Chef Timotheus Höttges bei diesem für ein Umdenken mit gesorgt hat.

 

Darin schreibt Gysi u.a.: "Vor dem Hintergrund, dass die öffentliche Hand mit etwa 32 Prozent der größte Einzelaktionär der Telekom AG ist (KfW Bankengruppe 17,4 Prozent, Bundesrepublik Deutschland 14,5 Prozent), werden wir entsprechend auch die Bundesregierung befragen."

 

Und: "Angesichts der Tatsache, dass die Telekom 2013 einen Bilanzgewinn von 2,9 Milliarden Euro erzielte und davon eine Dividende in Höhe von 2,2 Milliarden Euro an die Aktionäre ausgeschüttet hat, erschließt sich für mich nicht, dass es eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit für diese Umstrukturierungen gibt."